Dieses Tattoostudio tätowiert für Tiere – die Reaktion vom Tierlignadenhof (2025)

Der Hund als Tattoo auf dem Oberarm oder ein Abbild der Pfote der verstorbenen Katze am Arm ist bei Haustierbesitzerinnen und Haustierbesitzern heutzutage nicht mehr aussergewöhnlich. Dass ein Hund aber gleich mit ins Tattoostudio geht, kommt nicht oft vor. Der Vierbeiner lauschte kürzlich dem Surren im Tattoo-Museum in Ueken. Dort haben etliche Tattoomaschinen die Tinte in die Haut von Kunden gebracht.

Wer jetzt denkt, dass der Vierbeiner ein «Arschgeweih» auf seinen Hintern erhält, ist verrückt. Denn Tiere zu tätowieren, würde bekanntlich rechtlich als Tierquälerei durchgehen und ist verboten. Diese Tattoos, die am letzten Samstag und Sonntag im Body Art Tattoo Museum gemacht wurden, kommen aber den Vierbeinern zugute.

Tierliebhaber tätowiert für den Tierlignadenhof

Dave Holm ist Inhaber des Ueker Tattoo-Museums. Und er hat ein Herz für Tiere. Aus diesem Grund hat der Tätowierer entschieden, die Benefizveranstaltung «Tattoos for tails» zu organisieren. Die Einnahmen aller Tattoos, die während zweier Tage gestochen wurden, gingen an den Tierlignadenhof in Kaisten. «Das war meine Idee, weil ich etwas Positives machen wollte», sagt Holm.

Im März schrieb er dem Tierlignadenhof via Kontaktformular auf der Website eine Nachricht, erzählt Janina Sutter. Sie und ihre Zwillingsschwester Stefanie führen die Stiftung aus Kaisten. Die beiden freuten sich über die Anfrage.

Janina Sutter hat ihm geantwortet und gefragt, wie sie ihn unterstützen könne. Der Tattoostudio-Inhaber hat jedoch alles allein auf die Beine gestellt und sich um die Werbung gekümmert. Den Schwestern hat er einige Flyer zum Auflegen in den Tierlignadenhof gebracht.

Sieben tierliebende Tätowierer opfern zwei Tage

Schliesslich kamen sieben «tierliebende» Tätowierer nach Ueken und brachten Farbe unter die Kundschaft, wie es auf dem Flyer hiess. Während der beiden Tagen seien viele Leute für ein Tattoo gekommen, sagt Holm und fügt hinzu: «Wir haben knapp zehn Tattoos gemacht.» Dabei sind insgesamt 1240 Franken zusammengekommen. «Das ist wahnsinnig», sagt Sutter berührt.

Sutter selbst wollte ebenfalls ein neues Tattoo stechen lassen, konnte aber aus Zeitgründen nicht ins Studio gehen. Ähnlich sah es bei den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tierlignadenhofs aus, die auf dem Hof arbeiteten. Die Co-Inhaberin ist sich sicher, dass der eine oder die andere ein Tattoo gemacht hätte. «Vielleicht machen wir dann bei der Geldübergabe einen Termin», sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Die beiden Schwestern haben Dave Holm noch nicht in Person kennengelernt. «Ich hoffe, dass wir uns persönlich bedanken können», so Sutter. Sie ist immer noch gerührt über die Aktion. «Solche Sachen gibt es selten, vor allem, dass sich so viele Tätowierer Zeit dafür nehmen, etwas Gutes zu tun», sagt sie.

Für den Tierlignadenhof gebe das wieder neuen Aufschwung und Motivation, so Sutter. Wie sie das Geld investieren, wissen die Schwestern nicht. Dies wollen sie aber bei der nächsten Gelegenheit mit David Holm besprechen.